Ich grüße dich, ich bin der Oli

Über Mutbefreier Oli

Warum ich über diese Themen hier auf dieser Seite schreibe und spreche?

 

Manche sagen, ich habe ein Achterbahnleben hinter mir. Ich wuchs bei Hippies auf. Wurde Polizist bzw. Drogenfahnder. Nach zehn Jahren war Schluss bei und mit der Polizei. Habe anschließend meinen Traum Heavy-Metal Musiker zu werden in die Realität umgesetzt. Und bin abgestürzt. Ohne festen Wohnsitz stand plötzlich im Ausweis. Ohne Krankenversicherung. Pleite. Alkohol. Depressionen. Suizidversuch. Dann gab ich auf...

 

Doch als ich am tiefsten Punkt meines Lebens war, hatte ich zum ersten mal ein Gefühl in mir. Das Gefühl, frei zu sein! Endlich zu tun können, was ich will. Nennt man glaube ich auch Freiheit! Seltsam. Muss man erst alles verloren haben, um frei zu sein und tun können was man will? Beruflich und privat? Nein, natürlich nicht!

 

Ich bin 1972 in Ulm geboren. Aufgewachsen bin ich bei Hippies. Mit allem, was dazu gehört. Vor allem dem Lebensstil der Freiheit. Mein Vater war bei meiner Geburt 23 Jahre alt. Meine Mutter 17. Im Dezember 1986 nahm mich mein Vater mit zu einem Konzert nach Ulm in die Donauhalle, was mein Leben verändern sollte. Ich kannte weder die Band, noch die Musikrichtung. Es war Motörhead. Es war Heavy-Metal. Ich war geflasht an diesem Abend von Sänger & Bassist Lemmy. Eine Stimme in mir sagte, das willst du machen. Touren, Heavy-Metal spielen. Konzerte veranstalten. Lange Haare, Tattoos. Den Mythos des Rock´n´Roll leben.

 

Gesagt, getan. Ich kaufte mir eine Gitarre und lernte einigermaßen E-Gitarre zu spielen. Talent hatte ich nicht wirklich. Aber den absoluten Willen, als Musiker zu leben. Ich zog mit meinem Kumpel von meinem 14. bis 18. Lebensjahr durch Deutschland. Habe nicht oft die Schule besucht. Dafür umso mehr Konzerte, Partys, und Kneipen. Der Alkohol war immer mit dabei.


Plötzlich Polizist

Oli als Polizist in Reutlingen

Da ich dann doch was lernen musste, begann ich im März 1990 eine Ausbildung bei der Polizei des Landes BW. War im Streifendienst. Bei der Einsatzhundertschaft. Und ich war Drogenfahnder. Denn in dem Bereich kannte ich mich sehr gut aus.

 

Im Juni 1999 war jedoch Schluss. Man stellte mich vor die Wahl, Bühne oder Beamter. Ich war mittlerweile auch als Heavy-Metal-Musiker unterwegs. So entschied ich mich für mein Herz.

 

Auch mein zweites Hobby nahm Fahrt auf: Comedy & Kabarett. Da hatte ich bereits Auftritte absolviert (wenn auch total erfolglos!).


Plötzlich war ich pleite und landete auf der Straße

So kam eines zum anderen. Ich übernahm drei Mediatheken sowie einen Musik-Live-Club. Die Mediatheken liefen super. Der Live-Club weniger. Ende 2002 war ich pleite. Ich hatte noch 1,80 € Bargeld. Musste aus der Wohnung und aus dem Live-Club ausziehen. War sechsstellig überschuldet. Hatte keine Krankenversicherung mehr. Und auch keine Wohnung.


Plötzlich Heavy-Metal-Musiker & das Ende des Lebens

Was tun? Ich entschied mich, endlich das zu machen, was ich immer machen wollte: mit meiner Band zu touren und Heavy-Metal-Musiker zu sein. Davon leben konnte man allerdings nicht wirklich, wenn man nicht gerade auf Tour war. Wir tourten vier Jahre. Schliefen im Tourbus. In den Clubs. Auf der Straße. Auch wenn die Fachpresse unsere CDs sehr gut reviewte. Zum Leben zu wenig. Zum Sterben zu viel.

 

Ende 2006, als ich wieder von einer Tour kam, war ich immer noch pleite. Immer noch ohne Krankenversicherung. Immer noch ohne Wohnung. Ohne jegliche Perspektive. Dazu kam, dass aufgrund meiner Alkoholabhängigkeit mein Körper nicht mehr mitmachte. Ich hielt die Konzerte nicht mehr durch. Die psychischen und physischen Nebenwirkungen der jahrelangen Alkoholexzesse kamen immer mehr zum Vorschein.

 

Ich entschied mich, da ich keine Zukunft mehr für mich sah und mittlerweile 34 Jahre alt, es ist besser, das Leben zu beenden. In der Band waren auch mein elf Jahre jüngerer Bruder. Ich wollte ihm nicht sein Leben versauen. Auch das war ein Grund, zu sagen Game over. Er sollte nicht wie ich enden. Das wann und wie war beschlossen. Als ich dabei war, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, trat jemand in mein Leben, was alles komplett verändern sollte...


Plötzlich tritt die Moni in mein Leben

Die Moni. Sie war eine bereits erfolgreiche Künstlerin. Und das genaue Gegenteil von mir. Kein Alkohol. Keine Drogen. Von Beruf Sängerin & Kabarettistin. Mehrfach ausgezeichnet. Auf USA-Tournee, im TV präsent und, und, und. Wir stellten fest, wir hatten zufällig die gleiche Idee für eine 50er-Jahre-Rock‘n‘Roll-Band. Das war Anfang 2007. Moni zeigte mir, wie man als professioneller Künstler arbeitet.

 

Und siehe da, es kamen die ersten Erfolge, die ersten TV-Auftritte. Und, ich verdiente plötzlich Geld. Vergessen möchte ich nicht, ich hatte mich in die Moni auch sofort verliebt und wir waren seit 2007 auch im Privatleben ein Paar.

 

Leider musste Moni jahrelang unter den Folgen meiner Alkoholsucht und den dazugehörigen schweren Depressionen meinerseits zu leiden. Was im Winter 2022 zum Bruch unserer Beziehung geführt hat. Wir hatten durch viele, viele, viele Gespräche und Diskussionen Wege gefunden, wie wir das Problem der Depression in unsere Beziehung einbauen und damit leben konnten. Aber es kam der Zeitpunkt, an dem es einfach nicht mehr ging. Weswegen wir uns getrennt haben, damit Moni wieder freier leben kann.


Bericht in der ARD

Daher sprachen wir aber auch ganz offen über das Thema “Alkoholsucht und Depression in der Partnerschaft”. Wie hier in einem Beitrag in der ARD.

 

Denn man spricht immer über die Betroffenen. Vergisst hierbei aber die Angehörigen, die genauso, wenn manchmal nicht sogar schlimmer, unter dieser Krankheit leiden.



Plötzlich Musik-Kabarettist & Sänger

Petticoat & Pomade Show im Kursaal in Sylt

2011 entschieden sich Moni und ich, unsere Band zu verlassen und künftig zu Zweit mit verschiedenen Musik-Kabarett-Programmen und Musik-Programmen zu touren. Aus den kleinen Clubs und Bühnen wurden plötzlich kleinere Hallen. Ausverkaufte Hallen. Ich hatte es geschafft nach vielen Rückschlägen, als Künstler auf der Bühne Geld zu verdienen mit meiner Kunstfigur BuddyOlly.

 

Mittlerweile touren/spielen wir in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Luxemburg, Liechtenstein (das Bild entstand in Sylt nach unserem Soundcheck).


Plötzlich "trocken", aber...

Seit September 2009 bin ich trocken. Ich habe keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. In Selbsttherapie kam ich davon los. Denn ich war 13 Jahre nicht krankenversichert. Ich konnte es mir mittlerweile leisten. Aber sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen wollten mich nicht. Auch wenn es hieß, jeder muss versichert sein. Ich bin bzw. war das beste Beispiel, dass dem nicht so ist.

 

Dennoch begleitet mich die Krankheit mit all ihren schweren Auswirkungen auch heute noch. Vor allem mit den daraus resultierenden schweren Depressionen. Ich habe gelernt, mit meinen Depressionen umzugehen. Die Depressionen in mein Leben zu integrieren. Denn diese sind nicht nur eine Belastung für mich, sondern auch für mein komplettes privates und berufliches Umfeld.


Plötzlich...ÄH. Wie nennt man das?

Mutbefeier Psychologische Beratung

Im Jahr 2011 fragte mich ein Pfarrer einer evangelischen Gemeinde, ob ich mir vorstellen könnte, vor Konfirmanden Kids über mein Leben sprechen würde. Wie man es schafft, nach einem Rückschlag, wenn man am Boden lag, wieder aufzustehen. Den Mädchen und Jungen ein bisschen Mut zu machen. Zu erklären, dass Rückschläge zum Leben dazu gehören.

 

Ich habe mir nichts dabei gedacht und es getan. Was soll ich sagen, die Reaktion war überwältigend.

 

Ich wurde gefragt, ob ich gleiches vor Erwachsenen wiederholen würde. Gemacht. Reaktion? Noch umwerfender. Standing Ovation, Mails, viele Gespräche. Und die ersten zwei Menschen, die mich fragten, ob ich sie beraten oder coachen würde. Da ich nicht wusste was das heißt, informierte ich mich und begann ich eine zweijährige Ausbildung zum Psychologischen Berater, Personal Coach und eine Ausbildung zum Suchtberater. Seit 2013 unterstütze ich Menschen beim Erreichen von Zielen, nach Rückschlägen.

 

Bei Fragen rund um das Thema Sucht. Jedoch sehe ich mich nicht als ein "Life-Coach" oder was es alles für Begriffe auf dem Markt dafür gibt. Ich möchte nur, wenn möglich, mit meinen Erfahrungen Menschen inspirieren und motivieren.


Plötzlich Speaker

Mutbefreier Oli Dobisch beim Vortrag in der Goethe Universität Frankfurt im großen Hörsaal

Seit 2013 spreche ich auf verschiedenen Veranstaltungen, im TV, im Radio, über die Kunst des Scheiterns. Wie man nach Rückschlägen wieder auf die Beine kommt. Wie man vorwärts kommt trotz Gegenwind der Gesellschaft.

 

So wie auf dem Bild links an der Goethe-Universität Frankfurt. Zudem werde ich immer wieder gebucht als Speaker bei Suchtfachtagen etc., wie z.B. beim 5. Fachtag Sucht in Essen. Spreche zu den Themen Alkoholsucht und deren Nebenwirkungen, sowie über Depressionen.

 


Plötzlich Psychologie-Student und wieder zurück im Leben

Ich entschied mich, 2018 das Fachabitur nachzuholen, und einen langersehnten Traum wahr werden zu lassen: ein Studium der Angewandten Psychologie (B. Sc.). Dieses Studium brach ich jedoch zu Beginn des dritten Jahres ab, da es mir keinen Mehrwert gab. Was ich dort lernte, kannte ich schon alles aus anderen Ausbildungen, von der Polizei, aus hunderten von mir gelesenen Büchern. Nur damit ich einen Wisch mit dem Titel "Bachelor" in den Händen halten kann, wollte ich nicht weiter meine Lebenszeit verschwenden.

 

Ich schule u.a. Behörden und Unternehmen im Bereich Suchtprävention, Gewaltprävention, Deeskalation, Eigensicherung aus Sicht der Psychologie. Falls dich das interessiert was ich da mache, schau doch hier vorbei.


Radikale Lebensänderung - was passierte kurz vor Weihnachten 2022?

In den letzten Wochen vor der Weihnachtszeit kamen meine Depressionen sehr stark zurück. Wie ich oben schrieb, zerbrach nach über 15 Jahren u.a. daran auch meine Beziehung zu Moni.

 

Da ich mich jetzt auf meine Krankheit konzentrieren möchte, entschied ich mich, allen unnötigen Ballast aus der Welt zu schaffen. Ebenso habe ich auch zwei weitere berufliche Standbeine aufgegeben bzw. auf Eis gelegt, um mehr Zeit für mich zu haben.

 

Mal sehen, was da noch so kommt. Aber, es war, wieder einmal, ein radikaler Wechsel in meinem Leben. Und meine Pläne? Tja, was sind schon Pläne, wenn das Leben andere Pläne hat...


Dich interessieren mehr Einzelheiten?

Dich interessiert was ich beruflich so gemacht habe oder mache? Dann bitte ich dich, schau auf meiner anderen Homepage vorbei, da habe ich genau aufgelistet, was ich derzeit mache, und was ich im Bereich Polizei, private Sicherheit, Psychologie, auf der Bühne, Seminare usw. mach(t)e.